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Nachhaltigkeit in der Fotografie

 

Sieht nachhaltig aus

Fotografie und Nachhaltigkeit - zwei Dinge die sich auf den ersten Blick widersprechen. Schon allein dieses Wortungetüm "Nachhaltigkeit" lässt mich zusammen zucken. Aber des Deutschen liebtses Kind ist es nun mal Verben oder Adjektive zu Hauptworten zu transformieren. Aber bevor ich abschweife und noch über die Machbarkeit der Duftigkeit von Bildern philosophiere zurück zum Thema.

Letztlich geht es darum, ob und wie wir Ressourcen sparsam, sinnvoll oder zumindest wiederverwertbar einsetzen. Zu analogen Zeiten war dies schon aus ökonomischer Sicht sinnvoll. Silber aus den Filmentwicklern konnte zurückgewonnen werden. Entwickler im Großlabor oder Minilab wurden regeneriert, alles ein kleiner Beitrag zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Auch im Hobby-Labor wurden die Chemikalien gesammelt und brav zur Abgabestelle gebracht, meistens jedenfalls. 

Nun könnte der Gedanke aufkommen, dass im Vergelich dazu die digitale Fotografie eine saubere Sache sei. Von wegen! Die Geräte sind vollgestopft mit allem was in der Elektronik gebraucht wird und reisen um die halbe Welt. Kupfer, seltene Erden, Lithium und viele andere lustige Dingen die nur aufwendig zurück gewonnen werden können. Grund genug um über den Umgang damit nachzudenken.

Mit dem Einzug des Digitalen in die Fotografie offenbarten sich auch alte Phänomene als desaströs. So z.B. der Trend immer das Neuste haben zu müssen. Anfangs gab es im digitalen natürlich entscheidene Fortschritte z.B. in der Sensor-Technik. "Sorry, ich habe nur so eine alte Kamera", eine Entschuldigung die ich in meinen Kursen oft genug höre. Aber warum "Sorry?" Die macht auch Fotos, sicher mit ein paar Pixeln weniger oder nicht ganz so schnellem Autofokus.

Alt wird jedoch heute ganz neu definiert. War es in den 1970ern noch die alte Kamera meines Opas aus den 1950ern. Der Weg von der analogen Contax RTS-Profi-Spiegelreflex zur RTS II dauerte sieben Jahre. Und das Gehäuse blieb das gleiche! Heute sind alte Kameras schon mal 4 Jahre "alt." Der Druck durch die Industrie ist enorm. Ständig erscheinen neue "bessere" Modelle und die muss "man" haben. Warum? Weil die Technik fasziniert, weil andere sie haben, weil meine Techink nicht leistet was ich brauche oder weil meine Bilder schlecht sind?

Glaubt wirklich irgendwer, dass mit neuer Kamera oder neuem Objektiv auch ein neuer, besserer Fotograf Ihnen morgens aus dem Badezimmerspiegel entgegenschaut? Wofür möchten Sie geliebt werden? Für ihre neue Kamera oder für ihre duften Bilder? Das Rennen um die neueste Kamera werden sie nie gewinnen!

Und nachhaltig ist das auch nicht. Der Umgang mit Ressourcen ist eine Einstellungssache, bei einigen von Ihnen vielleicht auch ökonomischer Zwang. Ach, du meine Güte! Wo sind wir denn hier gelandet? Und ich dachte es reicht die alten Akkus in diese meist überfüllte Box im Supermarkt zu stecken. Nee, dumm gelaufen, es geht um Sie persönlich. Und jetzt wird die Liste lang, sie ahnen es.

Aber so schwer ist da gar nicht oder doch? Da sind natürlich diese tollen Versprechen in der Werbung, diese Begeisterung der Influencer, also der Beeinflusser. Sie lassen sich sicher nicht beeinflussen, Sie sind doch objektiv! Vielleicht doch weniger, als wir zugeben wollen. Ja, so sind wir Menschen, ist auch nicht schlimm. Nur wir sollten uns dessen bewusst sein. Atmen wir doch vor dem nächsten Kauf einmal tief durch.

Nehmen Sie sich Zeit bevor Sie etwas Neues kaufen. Machen Sie ein Checkliste was Sie wirklich brauchen oder was an dem alten Equipment für Sie nicht passt. Gerne auf Papier!

Gerade das Internet ist auf schnellen Zugriff ausgelegt, es will uns verführen. Also machen Sie sich ein bisschen "unverführbarer!" Da greift der alte Spruch "Wissen ist Macht." Und tatsächlich macht Sie das unabhängiger. Nun muss dazu niemand studieren, aber eine gute Grundbildung in der Fotografie ist hier hilfreich. Dass Sie schon lange fotografieren heißt ja nicht, dass Sie es auch verstehen. Sorry, da sprach der Dozent in mir!

Im übrigen bin ich ein großer Fan von Gebrauchtem. Kameras und Objektive gibt es beim Händler mit 12 Monaten und mehr Gewährleistung. Das schont Ihren Geldbeutel, ist gut für die Umwelt und befreit Sie von dem Zwang, dass das neue Spielzeug auch ganz toll sein muss. Im Zweifel trennt es sich leichter davon. Wir sind also endlich bei meinem Lieblingsthema: dem Umdenken. Teilnehmende aus meine Kursen kennen das auch in anderen Zusammenhängen.


Die Fuji X-E1 erschien Ende 2012 auf dem Markt. Bereits 2016 habe ich sie gebraucht erworben.
Der Autofokus ist nicht der schnellste, aber die Farben des 16MP-Sensors immer noch einzigartig. 

Kommen wir mal zu den kleinen Dingen. Also diesen netten kleinen Sachen auf asiatischen Inetrnet-Verkaufsplattformen. Da ist doch alles so schön billig. Zugegeben ich kaufe auch dort. Die Frage ist nicht nur was!  Und der Transport ist da schon so eine Sache. Mit dem Flieger kommt der magische Filter, der mich nur noch Top-Fotos machen lassende Filter zu mir. Ich werde unter die Top Ten der Fotografen aufsteigen! Merken Sie es? Die Bilder so bunt, die Enttäuschung schon mal groß. Der ND-Neutralgrauverlaufsfilter war dunkelrot und nicht zu gebrauchen, vielleicht bei schwarz-weiß gerade noch. Das war im Internet nicht zu erkennen. Der Polfilter filtert irgendetwas, nur keine Reflexe weg. Ist mir und anderen so passiert. Aus der Traum vom Schnäppchen und dem schlanken CO²-Fuss. Fazit: gebraucht gekauft und noch dazu Made in Germany.

Doch es gibt eben auch Dinge, die sind so im "Fachhandel" schon gar nicht verfügbar und im deutschen Online-Handel völlig überteuert. Da fiel meine Entscheidung doch mal auf den Kauf in Asien, zumal da es exakt das gleiche Produkt war an dem nur der très chic Markenname fehlte. Und lassen Sie sich nicht von dem Coutdown "gleich ist das Angbot vorbei, kommt nie wieder" irritieren. Es kommt wieder, nur Geduld. Und noch ein Tipp: ab einem bestimmten Gewicht wird auf dem Landweg transportiert, dauert zwar, aber klappt!

Sie merken, wenn wir ein wenig den Kopf einschalten können wir uns vieles ersparen, erleichtern und gewinnen. Wie gewinnen? Ich spreche ja die ganze Zeit über Verluste an Prestige, Ansehen... Erfüllung in der Fotografie kommt vom Machen, vom Lernen, vom Eintauchen in andere Welten, vom Vergessen unseres Alltags, vom Lösen von Problemen die wir ohne unser Hobby gar nicht hätten. Ärgern Sie sich nicht über die Technik, lernen Sie sie für Ihre Zwecke zu beherrschen. Wenn Sportfotogarfie lieben brauchen Sie nichts über Makrofotogarfie zu wissen und umgekehrt. Nicht das neue Teil ist die Lösung, sondern die Verbesserung Ihres Könnens.

Und wissen Sie was richtig Spaß macht? Wenn alle Ihr Foto loben und Sie genau wissen mit welcher "alten Krücke" Sie das hinbekommen haben. In einem Workshop lobte die Dozentin, eine erfolgreiche Modefotografin meine Bilder auch nicht mit "du hast eine tolle Kamera", sondern "du hast einen tollen Blick:"  Also konzentrieren wir uns auf das Foto, kaufen was wir dafür wirklich brauchen, wenn möglich gerne gebraucht. Nicht zu allen Motiven muss mit dem Auto vorgefahren werden, nicht jeder Instagram-Spot ist es wert auch noch von Ihnen ge"selfie"t zu werden. Spots abseits sind oft sowieso reizvoller. Und schon sind wir ein bisschen nachhaltiger. Umdenken halt und auf der wesentliche konzentrieren: dufte Bilder!